Gern wird der Spruch von Modeschöpfer Karl Lagerfeld zum Besten gegeben, dass die Träger einer Jogginghose die Kontrolle über ihr Leben verloren hätten. Er kann sich so einen Satz leisten, war er doch selbst immer perfekt gestylt. Noch unsere Großväter und zum Teil auch Papas trugen am Sonntag gern Krawatten und gebügelte Hosen zum Sakko. Heute haben Hoodies und Jeans auch bei älteren Semestern ihren festen Platz. Wie aber sieht es drunter aus? Der Shop Galaxus wollte mehr über die Unterhose erfahren. Und hat zum Teil Erschreckendes im wahrsten Sinne ans Licht befördert.
In der Befragung, die vom Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag von Galaxus unter 1.500 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren im Zeitraum vom 27.12.2022 bis zum 05.01.2023 durchgeführt wurde, ging es insbesondere um den Aspekt der Hygiene und des „Goblin Mode“. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort des Jahres in Großbritannien „Kobold Modus“ und meint ein schlampiges und selbstgefälliges Verhalten ohne Rücksicht auf soziale Normen.
Ob sich das auf die Themen der Zahnbürste, der Bettwäsche, Körperpflege und der Unterhose übertragen lässt, sollte die Umfrage ermitteln. Spannend sind insbesondere die Unterschiede in den Altersgruppen.
Jetzt wird’s schmutzig – Die Unterhose
Eigentlich sollte davon ausgegangen werden, dass Menschen ihre Unterhose und auch die Socken täglich wechseln. Denn im Laufe eines Tages landen Körperflüssigkeiten und Duftstoffe in dem Stoff, die den abendlichen Wurf in die Wäschebox rechtfertigen. Und tatsächlich nehmen sich über alle Befragten hin auch 84 Prozent täglich einen neuen Schlüpper aus dem Schrank. Aber gerade die Männer sind hier kleine Ferkel und reißen den Schnitt nach unten. Denn jeder vierte Kerl nutzt die Unterwäsche länger als einen Tag.
Insbesondere die 16- bis 29-Jährigen nutzen die Unterhose gern länger, schon danach ist die Gruppe der 50- bis 74-Jährigen vertreten. Daher hier mal ein Appell für die Hygiene: Unterhose und Socken bitte täglich wechseln. Und das Unterhemd am besten auch gleich.
Wie man sich bettet…
Abgesehen davon, dass es sich verdammt gut anfühlt, in einem frischbezogenen Bett zu schlafen, ist der Platz der Nachtruhe auch ein Paradies für Milben. Experten empfehlen daher, die Bettwäsche alle zwei bis drei Wochen zu wechseln. Die Menschen, die stark schwitzen, eine Allergie haben oder eine Krankheit wie die Grippe auskuriert haben, sollten die Bettwäsche häufiger tauschen.
In der Umfrage ist die Gen Z in Sachen Betthygiene am vorbildlichsten. Außerdem kam heraus, dass Single- und Zweipersonenhaushalten seltener Bettbezüge und Laken wechseln als größere Familienhaushalte. Wahrscheinlich ist die Waschmaschine dort eh in der Dauerschleife. Ziel sollte sein, ein Bett etwa alle 14 Tage frisch zu beziehen und dabei Kopfkissen und Bettdecke auch an der frischen Luft durchtrocknen zu lassen.
Zähne zeigen
Die meisten Menschen pflegen ihr „Esszimmer“ zwar mindestens zweimal täglich, tun das aber zu lange mit dem gleichen Besteck. Die Empfehlung der Zahnärztinnen und Zahnärzte lautet, spätestens alle drei Monate die Zahnbürste oder den Bürstenkopf einer elektrischen Variante zu wechseln. Hier können wieder die älteren Menschen punkten, die wechseln besser als die jungen Goblins.
Es zeigt sich außerdem, dass die Besserverdiener auch häufiger in eine neue Zahnbürste investieren und das Berufstätige hier ebenfalls die Nase vorn haben gegenüber Nicht-Berufstätigen. Im Ländervergleich liegt Deutschland außerdem deutlich vor den Nachbarn aus Österreich und der Schweiz.
Frisch geduscht in die dirty pants?
Kürzlich haben wir durch Zahlen belegen können, dass viele Deutschen auch in Krisenzeiten und knappen Kassen nicht auf das tägliche Duschen verzichten wollen. Was aber bringt die tägliche Badesession, wenn danach die alte Unterhose wieder übergezogen wird?
Experten raten zu zwei bis drei Duschen pro Woche, denn der tägliche Gang unter die Brause kann sogar der Haut schaden. Allerdings zeigt sich hier, dass die Menschen reinlicher sind als es empfohlen wird. Vielleicht überträgt sich dieses Verhalten nun ja auch auf den täglichen Wechsel der Unterhose.
Titelbild © cottonbro studio (Pexels)