Sparzinsen gehören der Vergangenheit an und Aktien kann doch jeder. Immer mehr Geldanleger:innen entscheiden sich für eine unkonventionelle Art der Kapitalanlage und investieren in einen Porsche. Denn: Sportwagen und Oldtimer werden als Wertanlage immer beliebter und die Argumente, die für diese Entscheidung sprechen, sind vielfältig. Bei fachgerechter Wartung ist ein Preisverfall des Wagens unwahrscheinlich und der fortschreitende Seltenheitswert von Oldtimern macht ein natürliche Wertsteigerung von Jahr zu Jahr möglich. Neben Sportwagen sind auch Youngtimer-Modelle, die Kinder der 70er und 80er Jahre in ihrer Jugend gefahren sind, momentan besonders begehrt.
Fahrendes Kulturgut
Wer sich für ein historisches Porsche-Modell als Wertanlage entscheidet, sieht darin vermutlich mehr als nur das Wertsteigerungspotential. Ein Oldtimer als Wertanlage macht erst dann wirklich Sinn, wenn auch eine Leidenschaft für Autos vorhanden ist. Denn schon laut Definition sind Oldtimer viel mehr als nur ein Automobil – sie dienen auch der „Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes“, so das Kraftfahrt-Bundesamt.
Wer also Freude an der Pflege genau dieses Kulturgutes hat – was auch bedeutet, damit möglichst wenig bis gar nicht zu fahren – und nicht nur ausschließlich auf eine mögliche Preissteigerung spekuliert, dann ist diese Art der Investition genau das Richtige.
Porsche-Punks und Dollarkurs
Besonders in den USA wurde das Interesse an der deutschen Marke Porsche in letzter Zeit durch den angenäherten Euro-Dollar Kurs befeuert. Dabei ist Porsche als Marke bereits seit den 1950er Jahren fest im US-Markt etabliert und weckt Übersee deutlich andere Assoziationen als hierzulande. Der durchschnittliche Porschefahrer in den USA ist weitaus unkonventioneller als hierzulande. Das beste Beispiel: Porsche-Punk Magnus Walker. Der leidenschaftliche Sammler mit Rauschebart, Dreadlocks und Biker-Boots besitzt um die 40 Porsche Modelle. Dabei sieht der 55-jährige die Wagen jedoch weniger als Investitionsobjekte, sondern bewegt sie regelmäßig – und das nicht ganz verkehrsregelkonform.
Kratzer im Lack gehören für ihn mit dazu, als Zeichen, dass die Autos gefahren würden. Der „Urban Outlaw“, wie er sich selbst nennt, steht sinnbildlich für das Lebensgefühl des US-amerikanischen Porschefahrers. Wie groß die Beliebtheit der deutschen Marke in Übersee ist, zeigt auch die „Porsche Rennsport Reunion“. Das größte Porsche-Fan-Treffen der Welt findet nämlich nicht in Deutschland, sondern in Kalifornien statt. Über 60.000 Porsche Anhänger, Liebhaber und sicherlich auch der ein oder andere Porsche-Punk treffen, dort auf rund 2.500 Fahrzeuge aus fünf Dekaden.
Jugenderinnerungen auf vier Rädern
Modelle von Porsche sind dabei auch hierzulande als Anlage besonders beliebt, und sorgen für einen regelrechten Run auf das sogenannte Garagengold. Die Preise einiger frühen Modelle steigen teils in astronomische Höhen. Ein Porsche 911 mit Baujahr 1965 kostet zeitweise bis zu 200.000 Euro. Dabei eignen sich nicht nur Porsche-Modelle als Wertanlage. Welche Old- und Youngtimer das größte Wertsteigerungspotential versprechen, das hängt immer ganz davon ab, welche Käufergeneration gerade den Markt bestimmt.
Oftmals bevorzugen Käufer:innen nämlich das, was sie bereits aus Jugendzeiten kennen. Momentan sind es besonders die Kinder der 70er und 80er Jahre, die finanziell dazu in der Lage sind, sich das einstige Traumauto anzuschaffen. Sie saßen erstmals in den 80er und 90er Jahren hinter dem Lenkrad – und dementsprechend haben in den letzten Jahren besonders Youngtimer aus dieser Ära einen starken Wertzuwachs erlebt.
Worauf man beim Investitionskauf achten sollte
Doch nicht jeder Wagen, der mit Erinnerungen and die Jugendzeiten verbunden ist, eignet sich automatisch als Wertanlage. So haben einstige Massenautos schlechte Chancen, in Zukunft hohe Gewinne einzufahren. Ungepflegter Zustand und hoher Tachostand sind ebenfalls kontraproduktiv. Und genau aus diesen Gründen eignen sich besonders Oldtimer und Premiumsportwagen oftmals bestens als Investitionsobjekt. Sie sind meist um einiges gepflegter als ein durchschnittlicher Gebrauchtwagen und auch der Tachostand ist vergleichsweise niedrig.
Im Allgemeinen spielen drei wichtige Punkte eine Rolle, damit ein Gebrauchter sich als Wertanlage eignen kann: Originalzustand, Seltenheitswert und Vollständigkeit der Papiere.
Ist ein Wagen im Originalzustand – also weder ein Unfall-, noch ein Tüftelwagen -, hat er durch Historie oder etwa Sonderfarbe einen Seltenheitswert und sind alle Papiere, wie erster Fahrzeugbrief und erstes TÜV-Dokument, vollständig vorhanden, dann hat das Auto beste Chancen zur Wertsteigerung.
Sind all diese Bedingungen gegeben, kann man nicht nur mit Sportwagen, sondern sogar mit Kompaktklasse Modellen richtig Erfolg haben: So hat beispielsweise der Kompaktsportler Peugeot 205 GTI aus den Achtzigerjahren seinen Wert in nur 6 Jahren von 4.800 € auf 20.000 € mehr als vervierfacht.
Titelbild © DAVID Finest Sports Cars