HomeKÖRPERGesundheitMänner unter Null: Was Eisbäder, Kältekammern & Co. wirklich bringen

Männer unter Null: Was Eisbäder, Kältekammern & Co. wirklich bringen

Eiskalt, aber heiß begehrt: Kältetherapie boomt. Immer mehr Männer entdecken die Kraft von Frost und Eis als Booster für Gesundheit, Regeneration und mentale Frische. Ob Kältekammer, Eisbäder oder Eisgrotten im Spa: Die Anwendungen sind vielfältig, wissenschaftlich fundiert und alles andere als ein Modegag. Was steckt dahinter und was sollten Männer in der zweiten Lebenshälfte beachten? Wir hauen mal ein Loch ins Eis und gehen der Sache auf den Grund.

Eis statt Ibuprofen? Kälte im Trend

Kälte ist längst mehr als ein Trick aus dem Leistungssport oder eine Schrulle von Biohackern. Was früher Eishockeyprofis, Schmerzpatienten und in seinem legendären Interview auch Per Mertesacker vorbehalten war, wird heute in Wellnesshotels, Reha-Zentren und sogar Fitnessstudios angeboten. Und das mit verblüffenden Effekten. Denn Kälte kann:

  • Entzündungen hemmen
  • den Stoffwechsel anregen
  • die Durchblutung fördern
  • Schmerzen lindern
  • die Stimmung heben
  • und sogar das Hautbild verbessern

Nicht umsonst sagt Professor Dr. Andreas Michalsen, renommierter Experte für Naturheilkunde an der Berliner Charité:

„Schon tägliche Wechselduschen sind eine einfache, aber effektive Gesundheitsmaßnahme.“

Die Experten von Fit Reisen – einem Spezialisten für Gesundheits- und Wellnessreisen – haben die fünf wichtigsten Kälteanwendungen zusammengestellt und liefern mit Prof. Michalsen die medizinische Einschätzung gleich mit. Wir zeigen, welche Methoden sich besonders für Männer zwischen 45 und 65 eignen – und worauf man achten sollte.

1. Ganzkörper-Kältetherapie – Frieren auf Rezept

Hier wird’s ernst: Bei dieser Ganzkörper-Therapie geht es für zwei bis drei Minuten bei bis zu -160 Grad in eine sogenannte Kältekammer. Klingt nach Folter, ist aber ein echter Kick – für Körper und Geist.

Was bringt’s?

Die extreme Kälte führt erst zu einer Gefäßverengung – danach kommt der große Durchblutungsschub. Das aktiviert den Stoffwechsel, lindert Schmerzen und hilft bei chronischen Entzündungen. Besonders bei Arthrose, Rheuma oder Sportverletzungen kann diese Methode eine wohltuende Ergänzung zur klassischen Therapie sein.

Für wen geeignet?

Männer mit einem aktiven Lebensstil, die sich schneller regenerieren wollen – oder solche, die sich von Schmerzen und Verspannungen nicht länger ausbremsen lassen wollen.

Achtung!

Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Bluthochdruck bitte erst den Arzt fragen. Die Anwendung gilt als gut verträglich – aber sicher ist sicher.

👉 Tipp: Wer sich langsam herantasten möchte, kann auch eine mobile Kältekammer im Spa oder Fitnessstudio testen. Viele Einrichtungen bieten inzwischen Probesitzungen an.

2. Kaltwasseranwendungen – von Kneipp bis Wim Hof

Ob Eisbäder, kalte Güsse oder Wassertreten – Kaltwasseranwendungen sind ein Klassiker unter den Kältetherapien. Die Methoden reichen von traditionell bis trendig – aber alle beruhen auf dem gleichen Prinzip: kurzer, gezielter Kältereiz.

Was bringt’s?

Die kalte Dusche am Morgen oder ein Eisbad nach dem Joggen stärken das Immunsystem, fördern die Regeneration und bringen den Kreislauf in Schwung. Regelmäßige Anwendungen können auch bei Schlafstörungen oder Migräne helfen.

Für wen geeignet?

Eigentlich für jeden – der sich überwinden kann. Besonders Männer, die unter Stress stehen, zu Erkältungen neigen oder nach sportlicher Aktivität schneller erholen wollen, profitieren enorm.

Achtung!

Bei Kreislaufproblemen oder Bluthochdruck gilt: langsam steigern, am besten mit ärztlicher Rücksprache. Startpunkt können einfache Wechselduschen sein.

👉 Tipp: Auch Kneipp-Tretbecken oder Eimerduschen in Wellnesshotels sind super für den Einstieg – und lassen sich hervorragend mit einem Saunagang kombinieren.

3. Lokale Kälte – gezielt gegen Schmerzen

Manchmal reicht ein bisschen Eis: Bei lokalen Kälteanwendungen wird gezielt gekühlt – z. B. mit Eispacks, Kryosprays oder Kühlpads. Ideal für Muskelverspannungen, Schwellungen oder Prellungen.

Was bringt’s?

Die Kälte bremst Entzündungsprozesse, lässt Schwellungen abklingen und lindert Schmerzen. Danach sorgt die Reaktion des Körpers – verbesserte Durchblutung – für schnellere Heilung.

Für wen geeignet?

Für alle, die beim Sport übertrieben haben oder Rücken, Knie und Nacken öfter spüren, als ihnen lieb ist. Auch bei akuten Verletzungen oder nach intensiven Trainingseinheiten hilfreich.

Achtung!

Nicht zu lange anwenden – und nie direkt auf der Haut, sonst drohen Kälteschäden. Ein Tuch oder eine Schutzhülle ist Pflicht.

👉 Tipp: Viele Produkte gibt’s auch für unterwegs – ideal für Reisen oder das Büro.

4. Kühlende Masken & Packungen – Beauty für den Best Ager

Kälte kann auch zart sein: Gelmasken, Moorpackungen oder kühlende Cremes sind besonders sanft, wirken aber trotzdem effektiv gegen müde Haut, Schwellungen oder Reizungen.

Was bringt’s?

Die Kälte beruhigt, reduziert Schwellungen (z. B. unter den Augen) und wirkt entzündungshemmend. Gerade nach langen Arbeitstagen oder schlafarmen Nächten eine wahre Wohltat.

Für wen geeignet?

Für Männer, die sich etwas Gutes tun wollen – oder deren Haut erste Spuren der Zeit zeigt. Auch als entspannender Abschluss nach dem Sport oder der Sauna geeignet.

Achtung!

Auf Qualität achten – und bei empfindlicher Haut nicht zu lange anwenden.

👉 Tipp: Kühlende Augenpads oder Roll-on-Sticks mit Menthol-Effekt sorgen schnell für einen frischen Blick – auch im Büro.

5. Wellness-Kälte: Eisgrotten & Eismassagen

In guten Spa-Bereichen findet man sie immer häufiger: Eisgrotten oder spezielle Eismassagen. Hier steht nicht die Therapie im Vordergrund, sondern das Wohlgefühl – mit positiven Nebeneffekten.

Was bringt’s?

Kurze Kältereize nach dem Saunagang regen den Kreislauf an, aktivieren die Muskulatur und fördern die Regeneration. Zudem sorgt der Temperaturwechsel für Endorphinausschüttung – und das fühlt sich verdammt gut an.

Für wen geeignet?

Für Genießer, die Entspannung mit einem Gesundheitskick verbinden wollen. Ideal nach dem Training oder im Rahmen eines Wellness-Wochenendes.

Achtung!

Auch hier gilt: Bei Herz-Kreislauf-Problemen vorher den Arzt fragen.

👉 Tipp: Wer ein Wellnesshotel mit Eisgrotte bucht, sollte vorher nachfragen, wie kalt es dort wirklich ist – viele Anbieter bleiben im moderaten Bereich zwischen +2 und +10 Grad.

Fazit: Kälte kann mehr, als du denkst

Ob frostiger Frischekick oder medizinischer Therapieansatz – Kälte ist ein echter Allrounder für Männer in den besten Jahren. Sie regt an, heilt, schützt und bringt Körper wie Geist auf Trab. Wichtig ist: langsam anfangen, auf den eigenen Körper hören – und im Zweifel den Hausarzt konsultieren.

Wer Lust bekommen hat, eisige Anwendungen in den Urlaub zu integrieren, findet bei Fit Reisen passende Angebote für Gesundheitsreisen mit dem Schwerpunkt Kältetherapie – von moderat bis maximal frostig.

Oder man startet einfach morgen früh mit einer kalten Dusche. Denn wie Professor Michalsen sagt:
„Wer es sanfter mag, kann mit kalten Duschen starten – für intensivere Effekte lohnt sich ein Besuch in der Kältekammer.“

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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