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Einfach mal abschalten – Tipps zum Digital Detox

Seit über 20 Jahren ist das Smartphone zum ständigen Begleiter geworden. Während es zu den Anfängen nur zum mobilen Telefonieren und teure SMS gebraucht wurde, findet die Organisation unseres Lebens heute überwiegend digital statt. Wir kaufen darüber ein, regeln Bankgeschäfte, gucken Filme und kommunizieren in sozialen Netzwerken. Das beinhaltet die Gefahr, sich von der Technik zu sehr in den Bann ziehen zu lassen. Daher sollten wir lernen, auch mal abzuschalten. Hier sind unsere Tipps für Digital Detox.

Nicht zuletzt ist die Pandemie Schuld daran, dass wir noch viel smarter unterwegs sind, als jemals zuvor. Denn durch das Homeoffice wurde unser Smartphone auch noch der wichtigste Kanal zum Austausch mit Kunden und Kollegen. Damit wir selbst aber nicht der „Smombie“ (ugs. für „Smartphone plus Zombie“) werden, vor dem wir unsere Kinder immer gewarnt haben, empfehlen sich folgende selbstauferlegte Regeln:

Benachrichtigungen abschalten

Viele Apps bieten die Möglichkeit, sich bei Update oder News direkt eine Push-Nachricht auf den Startbildschirm schicken und mit einem Ton oder Vibrieren darauf hinweisen zu lassen. Das führt dazu, dass euer Gerät permanent dazu auffordert, in die Hand genommen zu werden. Insbesondere bei News-Seiten oder Social Media Plattformen. Die einfache Empfehlung ist, alle Benachrichtigungen zu deaktivieren, die nicht wirklich nötig sind. Das ihr von der Banking-App eine Info zur eingegangen Zahlung bekommt, kann hilfreich sein. Alle anderen Dienste sollten selbst aktiv aufgerufen werden. Wahlweise hilft auch der Flugmodus, um sich eine ungestörte Zeit freizuschaufeln.

Zeiten ohne Smartphone

Gerade mit Kinder macht es Sinn, die gemeinsame Quality Time ohne Handy zu verbringen. Dabei ist es durch die Kamerafunktion eigentlich sehr verführerisch, um gerade bei kleinen Kindern viele Momente in Bildern und Filmchen festzuhalten. Aber so gewöhnt ihr die kleinen Stöpsel schon an die Geräte und manchmal können die kleinen schon swipen, bevor sie „Mama“ sagen. Also legt das Smartphone für euren Digital Detox ganz bewusst auf die Ladestation und lest gemeinsam Bücher, spielt Brettspiele oder tobt über den Spielplatz. Bei Ausflügen könnt ihr euer Smartphone sogar ganz zuhause lassen, probiert es mal aus. Und auch sonst müsst ihr nicht gleich bei jeder Frage, die ihr nicht beantworten könnt, direkt zum Telefonjoker greifen.

Digital Detox sorgt für einen kontrolierten Umgang mit dem Smartphone.
© NordWood Themes (Unsplash)

Back to the Roots – auch bei Hobbies

Gerade erste haben wir euch Geocaching als tolle Möglichkeit vorgestellt, an die frische Luft zu kommen. Asche auf unser Haupt, denn auch damit benötigt ihr eine App und einen ständigen Blick auf das Display, während ihr unterwegs seid. Allerdings ist das immer noch besser, als zuhause zu bleiben.
Trotzdem halten Apps auch Einzug bei Hobbies. So wird der Golfscore direkt auf dem Platz eingetragen, der Routenplaner bei der Fahrradtour genutzt oder mit Hilfe von digitalen Angeboten Zeichen oder Sprachen gelernt. Als Kinder der 80er wisst ihr aber noch genau, wo sowas alles ohne elektronische Hilfe funktioniert. Wenn euch die eigene Nutzung also mittlerweile zuviel geworden ist, solltet ihr euch auf eure Fähigkeiten verlassen und euren Hobbies offline nachgehen.

Verbotene Zonen

Euer Arzt wird euch sicherlich bei einer Vorsorgeuntersuchung schon mal den Tipp gegeben haben, nicht länger als nötig auf der Toilette zu sitzen. Wenn ihr euch aber angewöhnt habt, dort eine Runde Candy Crush zu spielen oder die Bundesliga-Ergebnisse beim Kicker nachzulesen, wird schnell eine lange Sitzung drauß. Also nehmt euch vor, das Handy beim Essen, im Auto und im Schlafzimmer nicht einzuschalten.

Feierabend

Durch die Arbeit im Homeoffice verschwimmen Arbeitszeiten. Da ihr eventuell dienstliche Mails auch mit dem Smartphone abruft, erreicht euch die dringende Bitte des Chefs möglicherweise auch um 22 Uhr. Und habt ihr die Nachricht erstmal gelesen, dann arbeitet sie auch bei euch im Kopf. Das kann schnell zu einem Gefühl der Überlastung führen. Eine permanente Erreichbarkeit gehört meist nicht zur Stellenbeschreibung. Für euren Digital Detox solltet ihr euch nur zu üblichen Arbeitszeiten mit den beruflichen Themen befassen. Ansonsten drohen sogar gesundheitliche Konsequenzen.

Nicht stressen lassen

Druck üben gar nicht nur dienstliche Nachrichten aus. Auch Meldungen von Freunden vermitteln die Notwendigkeit, umgehend zu antworten. Und so checkt ihr ständig eure Inbox bei Facebook, Instagram und Whatsapp, um möglichst zeitnah zu antworten. Und wenn ihr dann eh schonmal da sein, checkt ihr auch gleich noch die neuesten Einträge in eurem Netzwerk. Und wieder ist eine Stunde um.
Also gewöhnt euer Umfeld lieber daran, dass ihr Meldungen nicht pronto beantwortet. Wenn es brennt, nehmt ihr natürlich Anrufe entgegen. Alles andere sollte warten, bis ihr es auf die Agenda packt.

Zuviele Apps können Streß auslösen. Digital Detox hilft.
© Pixabay (Pexels)

Digital Detox Apps

Auf den ersten Blick hört sich die Empfehlung einer Digital Detox App so an, als würdet ihr den Bock zum Gärtner machen. Das ist aber nur bedingt richtig. Denn die Angebote wie „Digital Wellbeing“ von Google, „Bildschirmzeit“ von Apple oder SPACE helfen euch auf jeden Fall dabei, eure Online-Zeiten zu überprüfen und euer Nutzungsverhalten zu verbessern. Sinnvoll ist auch, alle installierten Apps zu checken und überflüssige Dienste komplett zu löschen. Das ebnet den Weg für eine gesündere Smartphone-Nutzung.

Linktipps

Digital Wellbeing AppIm Playstore
Bildschirmzeit verwendenApple
SPACEAndroid // iOS

Titelbild: © Sam Wordley (Shutterstock)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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