Lange Jahre wurden dem schwarzen Heißgetränk eher negative Effekte nachgesagt. Kaffee sollte dem Körper angeblich Wasser entziehen und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen. Insbesondere zum Koffein heiß es lange, es würde in höherer Dosis schädlich für den Menschen sein. Aber mittlerweile ist die Forschung einen Schritt weiter und erkennt sogar positive Einflüsse durch Kaffeegenuss. Also kocht euch eine Tasse und lest weiter…
Uns erreichte eine Meldung der KKH Kaufmännische Krankenkasse, eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten. Darin ging es um die Auswirkungen von Kaffee. Und weil wohl so ziemlich jeder von uns täglich heißes Wasser durch einen Filter, einen Siebträger oder ein Pad jagt, bereiten wir die Inhalte gern für euch auf.
Gesundheitsfördernde Wirkung des Kultgetränks oft unterschätzt
Obwohl der Lockdown dazu führte, dass Bars, Cafés und Restaurants immer wieder die Tore schließen musste, hat sich das nicht negativ auf den Verbrauch von Kaffee in Deutschland ausgewirkt. Im Gegenteil. Das schwarze Gold ist immer noch eins der liebsten Getränke bei uns im Land. Im ersten Corona-Jahr flossen pro Kopf gut 168 Liter des Bohnengetränks in die Becher und Tassen.
Das entspricht etwa drei normalgroßen Tassen pro Tag. Den besten Ruf hat sich die braune Bohne trotz allem immer noch nicht erarbeitet. Das Vorurteil, er würde der Gesundheit schaden, hält sich Wacker. Zu Unrecht, wie Dr. Anja Luci, die Ernährungswissenschaftlerin der KKH Kaufmännische Krankenkasse, nun bestätigt.
Mehr als ein Muntermacher
In Kaffee stecken mehr als 1.000 verschiedene Inhaltsstoffe. Dazu zählen Wasser, Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, Säuren, Alkaloide, Vitamine, Mineral- und Aromastoffe. Und dann ist da natürlich auch das Koffein, welches auch in schwarzem Tee, Kakao und Schokolade vorkommt. Das Koffein erzeugt einen „Hallo wach“-Effekt, weil es den Botenstoff Adenosin im Gehirn blockiert, der Müdigkeit auslöst.
Kaffee erreicht Stellen, da kommt die Motivation niemals hin…
Ein kluger Mensch
Aus dem Grund wird Koffein schon seit Jahrzehnten als Stimulanz genutzt von Party-People, Businessmenschen und Sportlern. Koffein steigert die Stimmung, den Antrieb und die Konzentration. So steigern sogar Profi-Athleten ihre Leistung. Darüber hinaus kann Koffein den Blutdruck und die Herzfrequenz durch einen Impuls im zentralen Nervensystem steigern und so auch den Kreislauf und die Verdauung anregen.
Variationen des Heißgetränks
Früher gab es Filterkaffee in schwarz, mit Milch oder mit Sahne. Und draußen nur Kännchen… Heute bieten Coffeeshops, Cafés und Restaurants eine endlose Liste an Variationen an. Die beliebtesten Heißgetränke sind Milchkaffee, Espresso und Cappuccino. Darüber hinaus gibt es allerdings auch leckere Exoten wie Mochacchino oder Frappuccino. Anja Luci weist darauf hin, dass jede Version vom Kaffee eigene Auswirkungen auf den Körper hat. So enthält die gefilterte Version beispielsweise weniger Cafestol und Kaherol, welche für erhöhte Cholesterinwerte sorgen können. Den Espresso hingegen schätzt sie als deutlich magenfreundlicher als Filterkaffee ein, da er weniger Säure enthält.
Der Mythos des Wasserentzugs
Was ist denn nun mit dem Vorurteil, der Kaffee würde uns das Wasser aus dem Körper entziehen? Das ist mittlerweile als Quatsch eingestuft und widerlegt, denn Kaffee hat nur eine geringfügig erhöhte harntreibende Wirkung gegenüber Wasser. So dürft ihr euer Heißgetränk also auch mitzählen bei der Menge der täglichen Flüssigkeitszufuhr.
Hartnäckig hält sich das Vorurteil, Kaffee sei ein Flüssigkeitsräuber. Das wurde inzwischen widerlegt, denn seine harntreibende Wirkung ist nur leicht erhöht gegenüber der von Wasser. Und so ist Kaffee ein wichtiger Teil der täglich nötigen Flüssigkeitszufuhr. Zusätzlich gibt es sogar inzwischen eine Reihe weiterer wissenschaftlich erwiesener positiver Effekte für die Gesundheit. Kaffee kann demnach
- das Risiko für Diabetes Typ 2 und damit auch für Herz-Kreislauf-Krankheiten senken
- entzündungshemmend wirken
- durch enthaltene Antioxidantien Schädigungen durch freie Radikale reduzieren und somit vor Darm-, Leber- und Gebärmutterhalskrebs schützen
Das gilt vor allem, wenn er nicht kochend heiß getrunken wird.
Die Menge macht’s
Die beschriebenen Ergebnisse sind nun allerdings kein Freifahrtschein für einen grenzenlosen Genuss des leckeren Bohnengetränks. Denn damit sich die positive Wirkung entfalten kann, ist ein moderater Konsum entscheidend. Ernährungs-Expertin Dr. Anja Luci sagt dazu:
„Für gesunde Erwachsene sind bis zu vier Tassen Filterkaffee am Tag okay. Bluthochdruckpatienten, Schwangere und Stillende sollten nicht mehr als zwei Tassen täglich trinken.“
Und dann sei abschließend noch erwähnt, dass die genaue Wirkung und die Folgen vom Kaffee natürlich sehr individuell sind und bei jedem Menschen anders wirken. Ebenso entscheidend ist die Sorte, die Röstung und die Zubereitung. Von Milch oder Milchersatz mal ganz abgesehen. Eine Tasse Kaffee enthält zwischen 40 und 120 Milligramm Koffein. Dieser Stoff arbeitet danach im Schnitt vier Stunden im menschlichen Körper. Bei Frauen meist länger als bei Männern. Und bei Gelegenheitstrinkern mehr als bei denen, die häufig zur Kaffeetasse greifen.
Alles in allem spricht jedoch nichts gegen eine tägliche Dosis. Lasst es euch schmecken.
Titelbild © Radek Grzybowski (Unsplash)