Am kommenden Sonntag den 5. Dezember 2021 ist der Tag des Ehrenamtes. In Deutschland engagieren sich sehr viele Leute ohne Bezahlung, um anderen Menschen zu helfen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Wer also etwas Zeit übrig hat und sie sinnstiftend einsetzen möchte, der sollte sich informieren, ob ein Ehrenamt in Frage kommt und welche Möglichkeiten es gibt. Dazu haben wir ein paar Infos zusammengestellt.
Brennpunkte gibt es in unserer Gesellschaft an so ziemlich jeder Ecke. Derzeit bekämpfen wir die Coronapandemie und den Klimawandel. Dazu gibt es aber auch Dauerbrenner wie Altersarmut, soziale Ungerechtigkeit oder Krankheiten. Die Arbeitswelt verändert sich, Menschen werden einsamer und kommen immer weniger mit anderen Menschen in den Austausch. Und so gibt es für freiwillige Helfer zahlreiche Möglichkeiten, sind mit einem Ehrenamt zu engagieren.
Ehrenamt – der Status Quo
Derzeit sind etwa 30 Millionen Menschen in einem Ehrenamt aktiv, auch wenn nicht alle das vielleicht als solches bezeichnen würden. Die Einsatzbereiche sind:
- Mitarbeiter*in in der Freiwilligen Feuerwehr oder beim THW
- Trainer*in in einem Sportverein
- Sterbebegleiter*in
- Bewährungshelfer*in
- Betreuung von Senioren
- Nachhilfe
- Betreuung von Menschen in einem Hospiz
- Tätigkeiten in der Kirche
- Aktivitäten im Umweltschutz
Diese Liste ließe sich noch viel länger fortsetzen, denn oft mischen sich Hobbies oder soziales Engagement mit dem Ehrenamt. Auf der anderen Seite ist das eben kein Thema, um das ein großes Gewese gemacht wird. Das Ehrenamt findet somit im privaten Umfeld statt. Es taucht auch in keiner wirtschaftlichen Bilanz des Landes auf. Und trotzdem sind diese Jobs und Aktivitäten so wahnsinnig wichtig. Denn ein Ehrenamt sorgt neben der eigenen Zufriedenheit für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Stärkung unserer Werte und Haltungen. Das Engagement fördert Integration, das kulturelle Leben und soziale Bindungen.
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat hat dazu anlässlich des Tages des Ehrenamts einen kurzen Clip erstellt:
Mit dem Film möchte das BMI all denen Danke sagen, die sich im Ehrenamt engagieren. Und natürlich soll es auch andere Menschen motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.
Ein Ehrenamt finden
Eins gleich vorab: es gibt nicht die eine zentrale Datenbank, in der man aus Angeboten den für sich passenden Job heraussuchen kann. Denn diese Position werden ja auch gar nicht offiziell über Stellenanzeigen ausgeschrieben. Bevor ihr also auf die Suche geht, solltet ihr in euch gehen und überlegen, was ihr euch wünscht:
Wollt ihr möglichst in der Natur unterwegs sein oder lieber drinnen arbeiten?
Wollt ihr mit jungen oder älteren Menschen zu tun haben?
Wollt ihr lieber körperlich anpacken oder mit dem Kopf arbeiten?
Seid ihr mobil oder sollte das Ehrenamt bei euch in direkter Nähe sein?
Wieviele Stunden pro Woche oder Monat könnt ihr freischaufeln?
Geht es euch um den Schutz der Umwelt oder von Tieren?
Wollt ihr euer soziales Engagement mit Sport verbinden?
So könnt ihr den Aufwand und das Thema schon mal etwas eingrenzen. Das erleichtert die Suche nach einer konkreten Aufgabe. Wenn ihr dann starten wollt, könnt ihr die zu euren Wünschen passenden Stellen abklopfen:
- Caritas
- DRK
- Seenotretter
- THW
- Kirchengemeinden
- Organisationen im Umweltschutz
- Sportvereine
Hier gibt es eine Seite mit einer Checkliste, um das passende Amt zu finden.

Geld verdienen
Aufwandsentschädigung
Mit sozialem Engagement wird man nicht reich und das sollte auch nicht die Motivation dahinter sein. Trotzdem entstehen möglicherweise Kosten für Fahrten oder ähnliches. Um das auszugleichen, darf durch freiwillige Mitarbeit ab 2021 pro Jahr 840 Euro eine Aufwandspauschale „verdient“ werden, ohne das dafür Sozialabgaben oder Steuern fällig werden. Dazu muss der Job aber bei einem gemeinnützigen Verein oder bei juristischen Personen des öffentlichen Rechts erfolgen.
Übungsleiterfreibetrag
Wer mit seinem Engagement pädagogisch tätig ist, darf sogar bis zu 3.000 Euro pro Jahr steuer- und sozialversicherungsfrei einnehmen. Zu den Übungsleitern gehören Betreuer und Trainer in Sportvereinen, Musiklehrer oder Chorleiter, Dozenten oder Ausbilder bei einer Organisation wie dem THW oder der Feuerwehr.
Liegt der Verdienst über den entsprechenden Freibeträgen, dann müssen die Verdienste als Einkünfte aus sonstiger selbstständiger Arbeit in der Steuererklärung eingetragen werden. Somit werden Steuern fällig.
Vielleicht dient euch dieser Beitrag und die Aufmerksamkeit rund um den Tag des Ehrenamtes, um drüber nachzudenken, auch mal in dieser Richtung aktiv zu werden.
Linktipps
Ehrenamt – Datenbank | ehrenamt.de |
Ehrenamt beim DFB | dfb.de |
Titelbild © Kzenon (Shutterstock)