HomeKÖRPERErnährungUmfrage zum Veganuary 2025 - Der Kickstart mit Langzeiteffekt

Umfrage zum Veganuary 2025 – Der Kickstart mit Langzeiteffekt

Im fortschreitenden Alter gibt es immer mehr Momente im Leben, in denen man sich fragt: Könnte ich das noch ändern? Muss das wirklich so weitergehen wie bisher? Für viele von uns Best Agern sind solche Fragen durchaus ernsthafte Überlegungen. Gerade dann, wenn es um die eigene Gesundheit geht, um Partnerschaft, den Job, um die Energie im Alltag oder schlicht um die Frage: Wie will ich eigentlich leben und meine zweite Lebenshälfte verbringen? Kann ich mir und anderen vielleicht noch Gutes tun oder Neues probieren?

Genau hier setzt eine Bewegung an, die mittlerweile Millionen Menschen weltweit erfasst hat. Die Rede ist vom Veganuary – einer Initiative, die jeden Januar dazu einlädt, die ersten 31 Tage eines neuen Jahres rein pflanzlich zu essen. Klingt erst mal nach Verzicht, nach grünen Smoothies und traurigen Salaten? Weit gefehlt. Die aktuellen Zahlen zeigen: Wer sich darauf einlässt, entdeckt nicht nur neue Geschmackswelten, sondern verändert oft sein ganzes Leben.

Die Zahlen lügen nicht: Was nach sechs Monaten wirklich passiert

25,8 Millionen Menschen haben im Januar 2025 weltweit beim Veganuary mitgemacht. Eine beeindruckende Zahl. Doch die eigentlich spannende Frage lautet: Was passiert danach? Bleibt das ein netter Jahresauftakt mit guten Vorsätzen, oder verändert sich tatsächlich etwas?

Die offizielle Veganuary-Umfrage, durchgeführt sechs Monate nach dem Aktionsmonat, liefert erstaunliche Antworten. Von den 2.115 Befragten, die sich vor ihrer Teilnahme noch nicht vegetarisch oder vegan ernährten, haben satte 80 Prozent ihren Konsum von Tierprodukten massiv reduziert oder ganz eingestellt. 32 Prozent ernähren sich weiterhin komplett vegan, weitere 33 Prozent haben ihren Fleisch- und Milchkonsum um mindestens 75 Prozent gesenkt.

Das ist keine Diät, die nach zwei Wochen wieder vergessen ist, sondern eine echte Veränderung.

Mehr Power im Tank: Die gesundheitlichen Effekte

Jetzt wird es besonders interessant für uns Best Ager. Denn seien wir ehrlich: Mit Ende 40, Anfang 50 merkt man es eben doch, der Körper verzeiht nicht mehr alles. Das Schnitzel liegt schwerer, die Energie lässt nachmittags nach, und der Arzt erwähnt beim Check-up vielleicht das eine oder andere Wort mit „Risiko“ darin.

Die Veganuary-Studie zeigt hier bemerkenswerte Effekte: 59 Prozent der Teilnehmenden berichten von einer verbesserten allgemeinen Gesundheit. Aber es geht noch weiter:

  • 55 Prozent spüren mehr Energie – eine Verbesserung, die gerade im Berufsalltag und beim Sport gold wert ist
  • 58 Prozent berichten von besserer Stimmung – nicht zu unterschätzen in stressigen Lebensphasen
  • 48 Prozent freuen sich über ein verbessertes Hautbild – wer sagt, dass das nur Frauen interessiert?
  • 47 Prozent erreichten ihr gewünschtes Körpergewicht – egal ob Zu- oder Abnahme

Das sind keine esoterischen Versprechen, sondern handfeste Verbesserungen, die Menschen tatsächlich erleben. Und die medizinische Forschung bestätigt das: Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten senken. Alles Dinge, die uns in unserer Lebensphase durchaus beschäftigen sollten.

Kochen wird zum Abenteuer – und zwar im besten Sinne

Hier kommt der Punkt, der mich persönlich am meisten überrascht hat: 67 Prozent der Teilnehmenden sagen, dass Veganuary ihnen mehr Inspiration beim Kochen gegeben hat. Statt sich eingeengt zu fühlen, haben sie plötzlich neue Lebensmittel und Zubereitungsarten entdeckt.

Wer von uns ist nicht in gewissen Routinen gefangen? Sonntagsbraten, Donnerstag-Pasta, Freitagabend-Steak. Immer die gleichen Gerichte, die gleichen Zutaten. Veganuary bricht diese Muster auf. Und das nicht durch Verzicht, sondern durch Neugier. Plötzlich steht man vor Regalen mit Hülsenfrüchten, experimentiert mit Gewürzen, die man vorher nur vom Namen kannte, und merkt: Da gibt es eine ganze Welt zu entdecken.

Ein Teilnehmer aus der Umfrage bringt es auf den Punkt: „Ich koche mit mehr Leidenschaft und probiere viele neue Rezepte aus.“ Genau darum geht es. Nicht um Einschränkung, sondern um Erweiterung des eigenen Horizonts.

Der Werte-Check: Wenn Teller und Überzeugung zusammenpassen

47 Prozent der Veganuary-Teilnehmer 2025 gaben an, dass der Schutz der Tiere ihre größte Motivation war. Das mag überraschen in einer Zeit, in der Klimaschutz und Gesundheit oft im Vordergrund stehen. Aber es zeigt etwas Wichtiges: Die meisten von uns haben ein Unbehagen, wenn es um die industrielle Tierhaltung geht. Wir verdrängen es nur erfolgreich, jeden Tag aufs Neue.

Ein Befragter formulierte es so: „Ich finde, mein Lebensstil passt jetzt besser zu meinen moralischen Werten – und das macht mich glücklich.“ Das ist kein moralisierender Zeigefinger, sondern eine ehrliche Reflexion. Und wer von uns möchte nicht das Gefühl haben, integer zu leben?

Die gute Nachricht: Man muss nicht vom Fleischesser zum militanten Veganer werden. Die Studie zeigt, dass auch diejenigen, die nicht komplett vegan geblieben sind, ihren Konsum deutlich reduziert haben. Jeder Schritt zählt, jede bewusste Entscheidung macht einen Unterschied.

Die Multiplikatoren-Wirkung: Wenn man plötzlich zum Vorbild wird

Hier wird es richtig spannend: 45 Prozent der Teilnehmenden haben mindestens eine weitere Person überzeugt, es ebenfalls vegan zu probieren. Manche sogar fünf oder mehr. Das passiert ganz nebenbei. Zum Beispiel beim gemeinsamen Essen, wenn Freunde nach dem Rezept fragen, wenn Kollegen das neue Energielevel bemerken. Allerdings hat man es auch mit viel Unverständnis oder Ablehnung zu tun, wie ich als überzeugter Vegetarier bestätigen kann.

Ein Umfrage-Teilnehmer schreibt: „Ich bin so begeistert und inspiriert davon, es vegan zu probieren, dass ich es mit anderen Menschen teilen möchte.“ Das ist keine missionarische Bekehrung, sondern das natürliche Bedürfnis, etwas Gutes weiterzugeben.

Und wenn es doch nicht klappt? Kein Problem!

Das Schöne am Veganuary: Es geht um einen Versuch, nicht um eine lebenslange Verpflichtung. 94 Prozent derjenigen, die nach sechs Monaten nicht mehr vegan leben, sagen, dass sie es wahrscheinlich wieder probieren werden. 64 Prozent würden sogar wieder beim Veganuary mitmachen.

Das zeigt: Es gibt keinen Druck, keine Dogmen. Man probiert es aus, sammelt Erfahrungen, und selbst wenn man wieder Tierprodukte isst – die neuen Rezepte, die Erkenntnisse über den eigenen Körper, das erweiterte Bewusstsein bleiben.

Der sanfte Einstieg: Support, der wirklich hilft

Was Veganuary besonders macht: Man steht nicht alleine da. Die Organisation bietet eine kostenlose 31-tägige E-Mail-Serie, die täglich Rezepte, Tipps und Motivation liefert. Keine abstrakte Theorie, sondern praktische Hilfe für den Alltag, vom Einkaufen über das Auswärtsessen bis zum Umgang mit skeptischen Familienmitgliedern.

Gerade für uns, die vielleicht jahrzehntelang anders gelebt haben, ist dieser strukturierte Ansatz Gold wert. Man muss sich nicht durch endlose Internetforen kämpfen oder aus tausend widersprüchlichen Ratschlägen die richtigen herausfiltern. Stattdessen bekommt man jeden Tag genau das, was man braucht.

Warum gerade jetzt? Warum gerade du?

Klar, der offizielle Veganuary findet immer im Januar statt. Aber die Organisation unterstützt ganzjährig Menschen, die einen Monat lang vegan leben möchten. November oder Dezember ist also ebenso ein perfekter Zeitpunkt, um sich mental vorzubereiten und dann im neuen Jahr durchzustarten. Oder man beginnt einfach jetzt. Wer sagt denn, dass Veränderung auf den Kalender warten muss?

Für uns Best Ager gibt es gute Gründe, es zu versuchen. Wir haben die Lebenserfahrung, um zu wissen: Gesundheit ist unbezahlbar. Wir haben oft die Kochfähigkeiten, die jüngere Generationen erst mühsam erlernen müssen. Und wir haben vielleicht zum ersten Mal wirklich die Zeit, uns mit Ernährung auseinanderzusetzen. Nicht als lästige Pflicht, sondern als Bereicherung.

Die Studienergebnisse sprechen eine klare Sprache: Mehr Energie, bessere Stimmung, gesundheitliche Verbesserungen. Alles Dinge, die unser Leben lebenswerter machen. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir dabei nicht nur neue Rezepte, sondern auch neue Seiten an uns selbst.

Der erste Schritt

Niemand erwartet, dass du von heute auf morgen dein ganzes Leben umkrempelst. Veganuary ist eine Einladung, kein Befehl. Ein Experiment, kein Dogma. Ein Monat, der vielleicht mehr verändert, als du jetzt denkst oder der einfach nur interessant wird.

Und wer weiß: Vielleicht bist du in sechs Monaten einer von denen, die in der nächsten Umfrage von mehr Energie berichten, von besserer Laune und dem guten Gefühl, etwas verändert zu haben. Nicht nur auf dem Teller, sondern im Leben.

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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