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Ist die Fliege vom Aussterben bedroht…?

In den Kleiderschränken junger Menschen geht es bunt und ziemlich casual zu. Die Jogginghose hat, Karl Lagerfeld zum Trotz, Einzug in das #ootd gehalten. Maßgeschneiderte Anzüge, Krawatten und die Fliege verlieren an Bedeutung. Und das nicht nur, weil sie nicht sonderlich bequem sind. Sondern weil der mit ihnen verbundene berufliche und gesellschaftliche Status nicht mehr durch die Wahl der Kleidung zur Schau gestellt wird. Daher sei die Frage erlaubt, wo insbesondere die Reise für die Fliege hingeht und ob sie vielleict bald zu Ende ist.

Ich erinnere mich noch an mein sechsmonatiges Praktikum, welches ich 1997 im Rahmen meines BWL-Studiums bei einem großen Markenartikler in Hamburg absolviert habe. Tatsächlich habe ich mir kurz vorher den langen Zopf abgeschnitten und mir eine modische Kurzhaarfrisur verpasst. Und die drei Ohrringe wanderten auch dauerhaft in die Schmuckschatulle. Sowas hat man zu der Zeit im Büro einfach nicht getragen. Basta. In der Firma herrschte Anzug- und Krawattenpflicht. Da das Studentenbudget aber knapp war, habe ich Hosen mit Sakkos kombiniert. Dazu passende Schuhe und Krawatten. Immer noch eine große Investition. Diese Zeiten der strengen Kleiderordnung sind spätestens vorbei, seit Mark Zuckerberg in Adiletten die Startup-Szene aufgemischt hat. Junge Menschen definieren nicht mehr ihren Status durch ihre Kleidung. Vielmehr verleihen sie mit ihrem Stil ihrer Individualität Ausdruck. Und da gibt es kaum noch einen Rahmen, auch nicht für die Älteren. Die Krawatte bleibt dabei auf der Strecke, ist sie doch schwer zu binden und vor dem Bauch baumelnd auch irgendwie lästig. Wie aber steht es um die Fliege?

Mann mit Hut und Fliege
© Clem Onojeghuo (Pexels)

Wann trägt man Fliege?

Mein Vater besaß früher eine große Samtfliege mit Gummizug. Die habe ich getragen, wenn ich mein Outfit etwas überzeichnen wollte. Denn auffallen tut eine Fliege auf jeden Fall, für viele ist sie ein noch deutlicheres Relikt an alte Zeiten als eine Krawatte. Und so verbinden viele eine Fliege mit dem Abtanzball, der Abi-Entlassung oder einer Hochzeit. Und doch erlebt das Schmuckstück am Hals derzeit eine Renaissance. Denn gerade wer heutzutage auffallen will, der zieht sich ordentlich an. Das gilt für junge Menschen, aber auch für unsere ältere Generation. Und daher sind es nicht nur feierliche Anlässe wie Hochzeiten und Bälle, zu denen sich die Fliege anbietet. Richtig kombiniert funktioniert sie auch für den Business-Look oder die Party.

Wie trägt man Fliege?

Von den Varianten mit Gummizug solltet ihr echt gleich verabschieden. Der Profi erkennt diesen Fake sofort. Und dann wirkt die Fliege eher aufgesetzt. Insofern solltet ihr selbst binden. Fliegen gibt es aus verschiedenen Stoffen, in verschiedenen Längen und Breiten sowie in diversen Farben und Designs. Das gewählte Stück muss nicht nur zum Anzug, sondern auch zum Hemd passen. Dabei ist nicht nur wichtig, dass sich die Fliege stylisch zum Anzug eignet, sondern dass auch die Passform des Anzugs eurer Körperform schmeichelt, sodass das Gesamtbild stimmig ist. Allerdings sieht die Fliege nicht nur zum Anzug schick aus. Viele Prominente und Musiker tragen den Binder aus Baumwolle statt Seide zusammen mit Hemd und Pullover oder nur mit einem schicken Hemd, vielleicht einer Weste. Da dürft ihr gern mal mutig und extravagant sein. Selbst binden ist aber Pflicht. Hier gibt’s ein Video zu der Bindetechnik:

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Weitere Informationen

Fazit

Die Fliege ist nicht tot, sondern ein immer noch tragenswertes Fashion-Accessoire. Allerdings mutet sie immer noch etwas altbacken an, daher sollte sie in einen perfekten Style integriert sein. Also zum Beispiel einfarbig mit Sakko und weißem Hemd, in Farbe zum Jeanshemd oder auch zu Hosenträgern oder Lederjacke. Lasst uns weiterhin dafür sorgen, dass uns die Fliege erhalten bleibt und legt zu passenden Anlässen auch gern selbst mal wieder einen Binder an.

Linktipps

Fliege zum Selberbinden kaufenbei Amazon
Anleitung zum Fliege bindenfliegenmacher.com

Titelbild © Caleb Oquendo (Pexels)

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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