Lange Zeit galt Selfcare als reine Frauendomäne. Gesichtsmasken, Wellness-Retreats und Achtsamkeitsübungen? Das schien nicht wirklich in das klassische Männerbild zu passen. Doch die Zeiten haben sich zum Glück geändert. Wer in seinen Fünfzigern noch auf Höchstleistung im Beruf, im Privatleben und beim Sport setzt, kommt um eine bewusste Selbstfürsorge nicht herum. Körper und Geist brauchen Pflege, um dauerhaft fit und leistungsfähig zu bleiben. Und das hat nichts mit Eitelkeit oder Luxus zu tun, sondern mit Gesundheit und Lebensqualität.
Wir haben sieben Selfcare-Trends ausfindig gemacht, die besonders spannend sind und die du einfach in deinen Alltag integrieren kannst.
1. Sleepmaxxing: Die Kraft des Schlafs nutzen
„Schlaf wird überschätzt“ – diesen Spruch haben wir alle schon einmal gehört. Die Realität? Genau das Gegenteil ist der Fall! Guter Schlaf ist der vielleicht wichtigste Selfcare-Faktor, den es gibt. Denn während der Nacht regeneriert sich nicht nur dein Körper, sondern auch dein Gehirn. Der neue Trend des Sleepmaxxing bedeutet, dass Männer ihre Schlafqualität aktiv optimieren. Eine feste Schlafroutine mit gleichbleibenden Zubettgehzeiten stabilisiert den Biorhythmus, während die Reduzierung von Blaulicht durch den Verzicht auf Handy und Laptop am Abend oder den Einsatz spezieller Blaulichtfilter-Brillen die Melatoninproduktion unterstützt.
Eine kühle, dunkle und ruhige Umgebung trägt dazu bei, dass die Tiefschlafphasen verbessert werden. Statt sich mit endlosem Scrollen auf dem Smartphone zu beschäftigen, setzen viele auf entspannende Abendrituale wie das Lesen eines Buches oder geführte Meditationen. Wer gut schläft, fühlt sich nicht nur fitter, sondern hat auch mehr Testosteron, bessere Laune und ein stärkeres Immunsystem. Mehr dazu haben wir im NOT TOO OLD Podcast Folge 14 mit „Schlafpapst“ Dr. Hans-Günter Weeß.

2. Smarte Fitness: Clever statt hart trainieren
Mit 20 noch Gewichte gestemmt, mit 50 Gelenkschmerzen? Das muss nicht sein! Viele Männer in der Midlife-Phase verabschieden sich vom klassischen Pumpen im Gym und setzen stattdessen auf smarte, gelenkschonende Workouts. Mobility-Training wird immer beliebter, da es dabei hilft, die Beweglichkeit zu erhalten und Verspannungen zu vermeiden. Elektromuskelstimulation (EMS) ermöglicht ein intensives Training mit geringem Zeitaufwand und sorgt für maximale Muskelaktivierung.
Auch funktionelle Workouts, die Kraft, Stabilität und Koordination miteinander kombinieren, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zusätzlich zieht es viele Männer nach draußen. Wandern, Radfahren oder Stand-Up-Paddling bieten nicht nur körperliche Herausforderungen, sondern auch mentale Entspannung und Naturerlebnisse. Selfcare durch smarte Fitness bedeutet nicht, sich zu überfordern, sondern nachhaltig für den eigenen Körper zu sorgen.
3. Biohacking & Longevity: Der Körper als langfristiges Projekt
Biohacking ist längst kein Nerd-Thema mehr, sondern mittlerweile ein echter Mainstream-Trend. Die Idee dahinter ist, durch gezielte kleine Veränderungen den Körper auf Höchstleistung zu bringen. Besonders Männer ab 45 profitieren von neuen Methoden, die Vitalität und Lebensdauer verlängern. Intervallfasten hat sich als eine effektive Methode etabliert, um die Fettverbrennung zu optimieren und die Zellregeneration zu fördern. Kälte- und Wärmetherapie, etwa durch Eisbäder oder Wechselduschen, stärken das Immunsystem und regen die Durchblutung an.

Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3, Magnesium und Vitamin D spielen eine zentrale Rolle für Energie und Testosteronspiegel. Auch das Bewusstsein für Testosteron-Optimierung wächst, da der Hormonspiegel mit zunehmendem Alter sinkt. Durch regelmäßige Bewegung, Sonnenlicht und gesunde Ernährung lassen sich natürliche Booster für mehr Selfcare aktivieren. Wer bewusst mit seinem Körper umgeht, bleibt länger fit und leistungsfähig und fühlt sich deutlich besser.
4. Nachhaltige Pflege: Weniger Plastik, mehr Wirkung
Auch in der Männerwelt setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch: Was du auf deine Haut lässt, beeinflusst deine Gesundheit. Immer mehr Männer greifen zu natürlichen Pflegeprodukten ohne Mikroplastik, Palmöl oder künstliche Duftstoffe. Der Trend geht hin zu nachhaltigen Lösungen wie festen Shampoos, plastikfreien Verpackungen und wiederbefüllbaren Pflegeprodukten.
Naturkosmetik mit Wirkstoffen wie Hyaluron oder Retinol pflegt die Haut effektiv, ohne sie zu belasten. Minimalistische Pflegeroutinen sind gefragt: Eine gute Feuchtigkeitscreme, Sonnenschutz und ein wirksames Serum reichen oft aus, um die Haut frisch und gesund zu halten.

5. Personalisierte Pflege: Keine Standardlösungen mehr
Jeder Mann hat unterschiedliche Haut- und Haartypen. Und endlich gibt es dafür auch maßgeschneiderte Lösungen. Der Trend geht zu individuellen Pflegeprodukten, die speziell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind. Online-Tests analysieren Haut- und Haarstruktur und empfehlen passende Produkte, die genau die richtigen Inhaltsstoffe enthalten. Auch personalisierte Nahrungsergänzungsmittel, die auf Basis von Blutwerten zusammengestellt werden, gewinnen an Bedeutung. Der Vorteil liegt auf der Hand: Statt unzählige Pflegeprodukte auszuprobieren, kann man direkt die ideale Lösung für den eigenen Körper finden.
6. Mentale Wellness & Digital Detox: Mehr echte Erlebnisse
Selfcare bedeutet nicht nur, den Körper zu pflegen, sondern auch den Kopf. Immer mehr Männer setzen auf bewusste mentale Regeneration. Meditation und Atemtechniken sind längst keine esoterische Nische mehr, sondern wissenschaftlich fundierte Methoden zur Stressbewältigung. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein für digitale Überlastung.
Social-Media-Pausen, bewusste Offline-Zeiten und echte Treffen mit Freunden gewinnen an Bedeutung. Wer weniger Zeit am Bildschirm verbringt und stattdessen auf persönliche Begegnungen setzt, erlebt oft eine deutliche Verbesserung seines Wohlbefindens.

7. Selfcare-Routinen für den Alltag
Die besten Selfcare-Strategien nützen nichts, wenn sie nicht in den Alltag integriert werden. Männer setzen zunehmend auf kleine, aber wirkungsvolle Rituale, um das Wohlbefinden zu steigern. Eine bewusste Morgenroutine mit Stretching, kalter Dusche und Journaling sorgt für einen energievollen Start in den Tag. Auch Düfte spielen eine wachsende Rolle – hochwertige Parfums oder ätherische Öle werden gezielt eingesetzt, um Stimmungen zu beeinflussen und Stress zu reduzieren.
Zudem erfreut sich der Minimalismus als Lifestyle großer Beliebtheit: Weniger, aber hochwertigere Kleidung, Kosmetik und Gadgets helfen dabei, eine stressfreie Umgebung zu schaffen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Fazit: Selfcare ist das neue Statussymbol
Männer zwischen 45 und 65 haben längst erkannt: Wer sich pflegt, bleibt länger jung und leistungsfähig. Selfcare ist nicht nur ein Trend, sondern eine echte Investition in die eigene Zukunft. Und das Beste daran? Die neuen Ansätze lassen sich einfach in den Alltag integrieren. Ohne großen Aufwand, aber mit maximaler Wirkung.