Wie verändert sich unser Gehirn, wenn wir älter werden und wie gehen wir Männer damit um? In Folge 58 des NOT TOO OLD Podcast sprechen wir mit Prof. Dr. Volker Busch, Neurologe, Psychiater, Podcaster („Gehirn gehört“) und Bestseller-Autor über genau diese Fragen. Er erklärt, warum Männer in der Lebensmitte oft besonders verletzlich sind und wie wir typische Stolperfallen wie die Midlife-Crisis, Reizüberflutung, Leistungsdruck oder den Rückzug aus sozialen Beziehungen besser meistern können. Sein Rat: weniger Selbstoptimierung, mehr Selbstfürsorge.
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Was viele Männer nicht wissen: Ab Mitte 40 verändert sich unser Gehirn. Die sogenannte „fluide Intelligenz“ – also schnelles Denken, Multitasking und die Verarbeitung neuer Reize – nimmt langsam ab. Gleichzeitig wächst aber unsere „kristalline Intelligenz“: Lebenserfahrung, Sprachfähigkeit, emotionale Reife und ein geschulter Blick für das Wesentliche. Statt also dem verlorenen Tempo nachzutrauern, sollten wir lernen, unsere neuen Stärken zu feiern und zu nutzen.
Der Doc betont, wie wichtig soziale Beziehungen für die mentale Gesundheit im Alter sind. Männer neigen dazu, Probleme mit sich selbst auszumachen, zu verdrängen oder zu betäuben. Das erhöht das Risiko für Depressionen, Burnout oder Sucht. Wer frühzeitig investiert, zum Beispiel in echte Freundschaften, gute Gespräche oder die Beziehung zu den eigenen Kindern, der hat im Alter ein tragfähiges Netz, wenn das Leben wackelt.
Spannend ist auch sein Blick auf mentale Routinen: Wer immer in denselben Mustern denkt und handelt, tut seinem Gehirn keinen Gefallen. Lernen und geistige Beweglichkeit entstehen durch Überraschung und durch Abweichung vom Gewohnten. Schon kleine Veränderungen im Alltag können große Effekte haben: den Arbeitsweg mal anders nehmen, ein neues Hobby beginnen, ein inspirierendes Buch lesen oder abends einfach mal zehn Minuten nur aus dem Fenster schauen.

Überhaupt: der Abend. Für Volker Busch ist die Zeit zwischen Tag und Nacht ein Schlüsselmoment für die seelische Gesundheit. Statt direkt vom Bildschirm ins Bett zu kippen, rät er zu einem bewussten Übergang. Gedanken sortieren, Fantasie zulassen, gute Impulse aufnehmen. All das sind Rituale, die unser Gehirn nachhaltig beruhigen und uns erholsamer schlafen lassen. Näher beleuchten tut er dieses Thema ab Herbst mit seinem nächsten Buch „Gute Nacht, Gehirn“.
Nicht zuletzt spricht Busch über die Rolle der Intuition. In einer Welt voller Lärm und Ablenkung verlieren wir oft den Zugang zu unserem inneren Kompass. Dabei ist das „Bauchgefühl“ keine esoterische Idee, sondern das Ergebnis gespeicherter Erfahrung und ein wertvoller Ratgeber, gerade im Alter.
Fazit: Gesund älter werden heißt nicht, dem Jugendwahn hinterherzurennen. Es heißt, das eigene Denken zu schärfen, neue Gewohnheiten zuzulassen, mentale Ruheinseln zu schaffen und das Glück im Alltäglichen wieder wahrzunehmen. Eine Folge voller kluger Gedanken, praktischer Tipps und echter Zuversicht. Hört rein!
Links zu Prof. Dr. Volker Busch
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Podcast vom Doc | „Gehirn gehört“ |
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