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Wie eine schlechte Beziehung dich krank macht – und wie du wieder heilen kannst

Ein Beitrag von Dirk Ziemke

Du bist eingeladen.

Du und deine Familie zum Grillen bei Freunden.

Die Kinder spielen ausgelassen im Garten, während das befreundete Pärchen

das Grillfleisch, Salate und Fingerfood in der Küche vorbereitet.

Du und deine Frau sitzen gegenüber auf der Terrasse.

Von deinem Stuhl aus kannst du Pärchen in der Küche beobachten.

Sie sehen glücklich aus.

Ihr Umgang miteinander ist herzlich und warm.

Sie lachen. Necken sich. Sie küssen sich.

Sie berühren sich auf eine Art, die dir schon länger fremd ist.

Zärtlich. Achtsam. Wertschätzend. Respektvoll.

Du beneidest sie.

Dein Blick gleitet hinüber zu deiner Frau. Du lächelst sie an, aber sie starrt ins

Leere.

Stille.

Du merkst, wie dein Herz schneller schlägt. Dein Atem wird flacher.

Da ist so eine unsichtbare Mauer zwischen euch.

Die letzten Tage und Monate ziehen sich, diese leisen Spannungen sind überall.

Du spürst Druck im Magen, kannst aber gar nicht genau sagen, wo er

herkommt.

Du fühlst dich schlecht.

Aber warum erzähle ich dir das?

Hier ist die unbequeme Wahrheit…

Schlechte Beziehungen können dich krank machen.

Richtig krank. Also kein Männerschnupfen.

Nicht immer auf den ersten Blick. Aber still und schleichend. Das trifft viele

Männer härter, als sie zugeben würden.

Beziehungen bedeuten Arbeit – klar. Aber wenn du über Jahre in einer

Partnerschaft steckst, die dir mehr Energie raubt, als sie gibt, dann bleibt das

nicht ohne Folgen. Nicht nur emotional, sondern auch körperlich.

In diesem Beitrag zeige ich dir 5 konkrete Symptome, wie eine ungesunde

Partnerschaft deinem Körper und deiner Psyche zusetzen kann – und was du

dagegen tun kannst.

1. Dauerstress – Wenn dein Körper ständig im Fluchtmodus ist

Der Ton wird schärfer, die Gespräche kürzer, die Stimmung kälter.

Manchmal reicht ein Augenrollen – und du bist schon im Verteidigungsmodus.

Auch wenn du äußerlich nichts anmerken lässt: In dir kocht es.

Dein Körper schüttet Stresshormone aus, als würde hinter jedem Busch ein

Säbelzahntiger auf dich lauern.

Cortisol und Adrenalin – fluten deinen Körper.

Und das hat Folgen:

Bluthochdruck

Herzrasen

Herzrhythmusstörungen

im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt

Verspannungen

Entzündungen

Dein Immunsystem ist stark beschäftigt – aber nicht mit Viren, sondern mit

dem emotionalen Dauerbeschuss.

Du wirst anfälliger und fängst ständig Infekte ein.

Aber nicht nur Krankheiten – sondern auch Erschöpfung. Nach einer gewissen

Zeit spürst du, dass du nur noch funktionierst, anstatt zu leben.

2. Schlaflos, kraftlos, reizbar – Weil dein Kopf nie Pause hat

Du liegst abends im Bett und starrst an die Decke.

Sie liegt mit dem Rücken zu dir und atmet ruhig neben dir.

Und Du?

Bist hellwach.

Cortisol lässt übrigens auch hier grüßen.

Die Gedanken kreisen, dein Herz pocht zu laut – und der Schlaf?

Ja, wo ist er denn? -Lässt auf sich warten.

Oder er kommt viel zu spät. Oder nur bruchstückhaft.

Und tagsüber?

Du bist du reizbar. Dünnhäutig. Innerlich leer, weil dir erholsamer Schlaf fehlt.

Manchmal reicht schon die Frage „Alles okay?“ – Und du willst schreien und

weglaufen.

Was du brauchst, ist Ruhe. Was du bekommst, ist eine Geräuschkulisse in

deinem Kopf wie in einem Kinder-Indoor Spielplatz.

So wird aus einem schlechten Abend eine schlechte Woche. Aus einer

schlechten Woche ein beschi$$ener Zustand.

3. Flucht in Ablenkung – Wenn du dich betäubst, statt zu fühlen

Ein Bier am Abend.

Oder zwei.

Vielleicht auch drei.

Weil es hilft, runterzukommen. Weil du dann nicht denken musst. Nicht spüren

musst.

Weil das Sofa einfacher ist als ein Gespräch.

Weil Betäubung sich einfacher anfühlt als Ehrlichkeit.

Oder du arbeitest mehr. Trainierst härter. Scrollst dich durch Reels, Shorts oder

Pornos durch die Nacht.

Was auch immer es ist: Es soll dich ablenken.

Vor dem Gefühl, dass in deiner Beziehung etwas fehlt. Vor dem Gedanken, dass

du dich selbst nicht mehr erkennst. Vor der Wahrheit, dass du auf Autopilot

lebst – und das Ziel nicht mehr kennst.

4. Identitätsverlust – Wenn du dich selbst nicht mehr wiedererkennst

Früher warst du spontan.

Du hattest Hobbys, Ideen, Träume, ein Bauchgefühl, das du ernst genommen

hast.

Heute?

Bist du der, der durchhält. Der, der vermeidet. Der, der sich fragt, wann er

zuletzt gelacht hat – wirklich gelacht.

Viele Männer in ungesunden Beziehungen beschreiben genau das: Ein

schleichender Verlust des eigenen Ichs. Nicht, weil sie schwach sind. Sondern

weil sie sich selbst vergessen haben – für eine Beziehung, die irgendwann

aufgehört hat, sie zu erfüllen.

5. Keine Nähe mehr – Wenn Körperlichkeit zur Ausnahme wird

Du erinnerst dich noch?

An diese Berührungen, die einfach passiert sind.

An Blicke, die mehr gesagt haben als Worte.

An Lust – nicht als Pflicht, sondern als Spiel.

Und jetzt?

Eises Kälte statt feuriger Leidenschaft.

Kein Sex. Kaum Berührung. Keine Nähe.

Dabei geht es nicht nur um das Körperliche.

Sondern um das Gefühl.

Ich werde gesehen. Ich bin gewollt. Ich werde begehrt.

Und wenn das weg ist – auf Dauer – dann fehlt nicht nur etwas. Dann fehlt ein

Stück Lebensqualität.

Selbstzweifel. Rückzug. Minderwertigkeitskomplexe. Depressive Stimmung

können die Folgen sein.

Klar, Lust und Leidenschaft sind keine Selbstläufer!

Aber wenn man in einer ungesunden Beziehung steckt, geht dies langsam aber

sicher verloren.

Fazit

Puh, das war jetzt harter Stoff, oder?

Hast du dich in dem einen oder anderen Punkt wiederentdeckt?

Vielleicht sogar mehrere?

Doch was nun tun?

Schlechte Beziehungen machen nicht nur unglücklich – sie machen krank. Und

das darf nicht sein.

Der erste Schritt ist oft einfacher gesagt als getan: Rede mit deiner Partnerin.

Öffnet gemeinsam den Raum für ehrliche, offene Gespräche – ohne

Schuldzuweisungen, sondern mit dem Wunsch, wieder Nähe und Verständnis

zu finden.

Über Distanz, Angst, Wut – und darüber, ob ihr beide noch das gleiche Ziel habt.

Arbeitet an eurer Kommunikation.

Denn die meisten Beziehungen zerbrechen nicht an dem, was gesagt wird –

sondern an dem, was nicht gesagt wird.

Gute Kommunikation ist wie ein Werkzeug.

Wenn du es beherrschst, kannst du Mauern einreißen. Oder Brücken bauen.

Missverständnisse anzusprechen, Gefühle zu teilen und zuzuhören – das stärkt

Vertrauen und kann die Beziehung verändern.

Denn eine Beziehung, in der du atmen kannst, in der du gehört wirst und du

sein darfst, wie du bist, schützt nicht nur deine Psyche – sondern auch deinen

Körper.

Du verdienst es, glücklich und gesund zu sein. Fang an zu reden – bevor dein

Körper es für dich übernimmt.

Wenn ihr gemeinsam reden könnt – wirklich reden – ist noch nicht alles

verloren.

Vielleicht wird es am Anfang schwierig sein. Vielleicht sogar verdammt

schmerzhaft.

Aber jetzt mal im Ernst…was hast du zu verlieren?

Im Gespräch beginnt Veränderung. Nicht in der Stille.

Und dieser Weg beginnt mit einem einfachen und mutigen Satz:

„Können wir reden – wirklich reden?“

Ich wünsche dir maximalen Erfolg und viel Gesundheit.

Lass deine Beziehung wieder erstrahlen!

Dein Dirk

Dirk Ziemke über sich:

Ich bin Blogger, Ehemann und 2-facher Familienvater. Ich helfe Männern besser mit ihren Frauen zu kommunizieren und so mehr Leidenschaft und Harmonie zurück in die Beziehung zu bringen. Klicke hier und hole dir sein E-Book „29 Dinge, die sofort mehr sexy in deine Beziehung bringen“

Kai Bösel
Kai Bösel
Kai Bösel (Jg. 1971) lebt als Patchwork-Papa mit der Familie in Hamburg. Neben NOT TOO OLD betreibt er auch das Väter-Magazin Daddylicious. Außerdem ist er Experte für Influencer-Marketing. Bisher hat er bereits fünf eigene Unternehmen gegründet, schreibt für diverse Print- und Online-Magazine, tritt als Speaker und Moderator auf und betreibt zu diesem Magazin auch einen Podcast. Nach Feierabend entspannt er beim Laufen oder Golf.

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